Die Belgian Association of Gaming Operators (BAGO) hat eine dringliche Warnung ausgesprochen: In Belgien wächst der Einfluss illegaler Glücksspielseiten rapide – insbesondere unter jungen Erwachsenen. Wie aktuelle Auswertungen belegen, nutzen immer mehr Spieler Plattformen ohne Lizenz, wodurch sowohl der Spielerschutz als auch das legale Glücksspielsystem massiv unter Druck geraten.
Laut BAGO ist der Marktanteil illegaler Anbieter seit der Altersgrenze von 21 Jahren im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Viele Jugendliche, die früher legal spielen konnten, weichen nun auf unregulierte Angebote aus – trotz des Verbots. Die Branche fordert daher verstärkte Maßnahmen gegen diese Entwicklung.
Illegales Glücksspiel unter Jugendlichen auf dem Vormarsch
Besonders alarmierend: Über die Hälfte der 18- bis 21-Jährigen in Belgien hat bereits auf nicht lizenzierte Glücksspielseiten zugegriffen. Dabei mangelt es diesen Anbietern in der Regel an jeglicher Kontrolle. Altersverifikation, Spielsuchtprävention oder Einsatzlimits? Fehlanzeige.
Der digitale Zugang zu illegalen Seiten ist einfach und anonym – oft reicht ein VPN und eine Kryptowallet, um die staatlichen Regeln zu umgehen. Für BAGO ist das eine besorgniserregende Entwicklung, da Jugendliche besonders anfällig für süchtiges Spielverhalten sind und kaum über das notwendige Risikobewusstsein verfügen.
Legale Anbieter geraten unter Druck
Während lizenzierte belgische Glücksspielanbieter wie Casinos oder Online-Buchmacher strenge Anforderungen erfüllen müssen – darunter Alterskontrollen, Limits, Spielsperren und Steuerzahlungen – operieren illegale Plattformen völlig ohne Auflagen. Das sorgt für eine massive Marktverzerrung.
BAGO sieht hier ein gefährliches Ungleichgewicht: Wer sich an die Regeln hält, verliert Kunden an dubiose Anbieter, die mit höheren Boni, uneingeschränktem Spieltempo und vollständiger Anonymität locken. Dadurch gerät auch das Vertrauen in das staatlich kontrollierte System ins Wanken.
BAGO fordert stärkere Maßnahmen
Die Branchenvertretung fordert nun konkrete Schritte von der belgischen Regierung:
- Konsequente Sperrung illegaler Webseiten, auch mithilfe von DNS-Blocking oder Zahlungsdienstleistern
- Bessere Aufklärungskampagnen, die junge Menschen vor den Risiken illegaler Anbieter warnen
- Mehr Transparenz und Kontrolle über Online-Plattformen, auch in sozialen Medien und App-Stores
Darüber hinaus ruft BAGO zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Providern und Zahlungsdiensten auf. Nur wenn alle Akteure koordiniert agieren, lasse sich das Problem wirksam eindämmen.
Europas Glücksspielbranche schaut nach Belgien
Der Fall Belgien zeigt eindrücklich, wie schnell sich Marktregulierungen ins Gegenteil verkehren können, wenn illegale Alternativen ungehindert verfügbar sind. Auch in Deutschland ist das Thema präsent: Die Debatte um Casinos ohne Lizenz oder Anbieter ohne Verifizierung zeigt ähnliche Tendenzen.
Einige Plattformen versuchen inzwischen, mit digitalen Tools gegenzusteuern. Wer sich für sichere und regulierte Angebote interessiert, findet hier eine Einführung in empfehlenswerte Lösungen, um anonym und dennoch legal zu spielen – etwa mit Prepaid-Zahlungen über Paysafecard, die auch von lizenzierten Anbietern akzeptiert werden.
Der Grat zwischen Schutz und Abschreckung ist schmal
Die Absicht, Jugendliche vor problematischem Spielverhalten zu schützen, ist nachvollziehbar. Doch die aktuelle Entwicklung in Belgien zeigt, wie wichtig es ist, gleichzeitig attraktive legale Alternativen bereitzustellen – mit wirksamen Schutzmaßnahmen, aber auch fairen Spielbedingungen.
Nur so lässt sich verhindern, dass immer mehr junge Menschen in den riskanten Bereich illegaler Glücksspielangebote abdriften. Die Politik ist gefordert, diesen Trend aufzuhalten, bevor er sich weiter verfestigt.