Dänemark blockiert 178 illegale Glücksspielseiten auf einmal

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Dänemark ist ein Land der Rekorde und das gilt nicht nur für die Hauptstadt Kopenhagen, die als fahrradfreundlichste Stadt der Welt ausgezeichnet wurde. Auch beim Thema Online Glücksspiel ist Dänemark in vielerlei Hinsicht führend. So besitzt das skandinavische Land etwa eine der höchsten Kanalisierungsraten im legalen Online Glücksspielbereich der Welt. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die dänische Glücksspielaufsichtsbehörde Spillemyndigheden nicht lange fackelt und rigoros durchgreift. Dieses harte Durchgreifen gegenüber illegal in Dänemark operierenden Online Casinos hat die Behörde erst vor kurzem wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie zog vor Gericht und somit gleich ganzen 178 illegalen Online Casinos den Stecker. 

Spillemyndigheden stellt bei Gericht Antrag zum Abschalten von 178 Webseiten und hat Erfolg

Das sogenannte IP-Blocking, sprich das Abschalten des Zugangs von dänischen Spielern zu illegalen Online Glücksspielwebseiten ist per se nichts Ungewöhnliches oder gar Neues in Dänemark. Bereits seit 2012 ist diese unbestritten harte Maßnahme ein Werkzeug im Werkzeugkasten der Spillemyndigheden. Von diesem macht sie mittlerweile auch rigoros Gebrauch, denn immer häufiger stoßen deren Beamte auf meist in Steueroasen heimische Online Casinos, die ihre Webseiten dänischen Spielern zugänglich machen oder gar explizit um sie werben. Was sich jedoch Ende Juni in einem Gerichtssaal in Frederiksberg ereignete, sprengte selbst für dänische Verhältnisse sämtliche Rekorde.

Die Fahnder der Spillemyndigheden machten nämlich eine Rekordanzahl an illegalen Online Casinos im Internet ausfindig und beantragte beim Gericht in Frederiksberg, den Zugang zu diesen Webseiten abzuschalten. Mit Erfolg, denn das Gericht kam dem Antrag vollumfänglich nach (Link in Englisch) und wies dänische Internet- sowie Telekommunikationsanbieter an, den Zugang zu ganzen 178 Webseiten zu blockieren. Damit schrieb die Spillemyndigheden Geschichte, denn noch nie zuvor beantragte sie eine derart große „Massenzugangssperre“. 

Dänische Glücksspielbehörde zu immer rigorosem Vorgehen gezwungen

Der Direkot der Spillemyndigheden, Anders Dolph äußerste sich anschließend wie folgt: „Es ist selbstverständlich frustrierend, wenn wir immer wieder auf illegale Online Glücksspielanbieter treffen, die ganz gezielt dänische Spieler anwerben.“ Seit 2012 ist es der Spillemyndigheden erlaubt, Zugang zu illegalen Glücksspielwebseiten von dänischen Gerichten unterbinden zu lassen. Bis zum Jahre 2023 hielt sich das Zurückgreifen auf diese Maßnahme jedoch in Grenzen, sodass die Spillemyndigheden lediglich einmal jährlich ihre Anträge bei Gericht einreichte. Meist reichte zuvor eine E-Mail mit der Androhung dieser Maßnahme bereits aus. Seit 2023 ist die Anzahl illegaler Online Glücksspielwebseiten jedoch derart in die Höhe geschnellt, dass die Spillemyndigheden seitdem zweimal jährlich mit ihren Abschalteanträgen bei dänischen Gerichten vorstellig wird.

Genaueres Hinsehen offenbart, dass es sich nicht um 178 verschiedene Online Casinos handelt

Die Spillemyndigheden veröffentlichte die gesamte Liste der nun abgeschalteten Webseiten und wenn man diese etwas genauer betrachtet, fällt eines direkt auf. Die IP-Adressen führen häufig zu ein und demselben Casino. So befinden sich etwa mehr als 70 Webseitenadressen auf der Liste, die allesamt auf die Webseite des Verde Casinos verlinken. Aber auch das CSGOempire hat es mit zehn Webseiten sowie N1bet mit 20 Webseiten erwischt. Die Spillemyndigheden steht zudem für volle Transparenz, weshalb es auch die Kriterien für die Aufnahme in das Sperregister mitveröffentlichte. 

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