Niederlande schicken Warnung an die Glücksspielindustrie

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Die niederländische Glücksspielregulierungsbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat den in den Niederlanden lizenzierten Glücksspielanbietern ein freundliches Erinnerungsschreiben zukommen lassen. Darin ermahnt die KSA sämtliche Anbieter, die ab 01. Juli 2025 geltenden neuen Regelungen bezüglich der Glücksspielwerbung in den Niederlanden einzuhalten. Im Zentrum dieser neuen Regelungen stehen Sponsorentätigkeiten bei Sport- sowie anderen Veranstaltungen. Dieses weitestgehend vollständige Sponsorenverbot wird von der KSA vollumfänglich auf Einhaltung geprüft werden. Damit dreht die niederländische Behörde weiter an der Vorgabenschraube und dies, obwohl die Niederlande bereits heute über besonders strenge Regeln, ja, wenn nicht gar eines der strengsten Glücksspielgesetze Europas besitzt.  

Was kommt auf die Glücksspielanbieter in den Niederlanden ab 01. Juli 2025 zu? 

Prinzipiell kann man es bei dieser Frage ziemlich kurz machen. Ab 01. Juli 2025 sind sämtliche Werbemaßnahmen von Glücksspielanbietern in jeglichen Sportarten verboten. Dies gilt unter anderem für Trikotwerbung jeglicher Art, Bandenwerbungen oder Sponsorentätigkeiten von Pokal- oder Meisterschaftswettbewerben. Ferner darf auch bei Vereinen und Sportorganisationen bzw. Veranstaltern keine Werbung platziert werden. 

Dies gilt darüber hinaus auch für Athleten, denn auch ihnen ist es untersagt, persönliche Sponsorenverträge mit Glücksspiel- oder Wettanbietern zu unterzeichnen. Für die niederländische Regierung ist hier jedoch noch immer nicht Schluss, denn auch im öffentlichen Raum, im TV, im Radio oder in Zeitungen dürfen keine Glücksspielwerbungen mehr aufgegeben werden. 

KSA erinnert an die neuen Regelungen und schickt Warnungen an die Anbieter 

Knapp sechs Wochen, bevor diese neuen Reglungen in Kraft treten, hat die KSA nun in einem Schreiben (Link in Niederländisch) die betreffenden Anbieter aufgefordert, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Hier heißt es unter anderem: Man werde die Aktivitäten der Unternehmen genau im Auge behalten. Außerdem wurden sämtliche von der KSA lizenzierten Glücksspielanbieter aufgefordert, Details zu ihren momentanen Sponsorenaktivitäten an die Behörde zu übermitteln. 

Ganz wie es sich in einer solchen Situation evtl. auch gehört, schickte die KSA ebenfalls direkt eine Warnung an die Branche. Sollten einzelne Unternehmen gegen die neuen Regelungen verstoßen oder versuchen, diese zu umgehen, werde man „sofort einschreiten“ und entsprechende Verfahren gegen die Lizenzverstöße einleiten. 

Der Leiter der KSA, Michel Groothuizen, zeigte sich hingegen zuversichtlich, dass dies nicht nötig sein werde. Angesprochen auf evtl. vonseiten der Glücksspielanbieter vorgenommene Umgehungsversuche sagte er: „In anderen Ländern mit ähnlichen Vorgaben konnte man dies tatsächlich beobachten. Ich denke jedoch nicht, dass uns in den Niederlanden Ähnliches passieren wird.“ Er fügte zudem an, dass „dieses Gesetz zum Schutz von jungen Spielern und suchtgefährdeten Spielergruppen eingeführt wurde.“ Dies werde erreicht, indem man sie daran hindere, mit Glücksspielwerbung konfrontiert zu werden.  

Niederländische Regierung zieht die Zügel deutlich an 

Diese Maßnahme ist nur eine von vielen, mit denen die niederländische Regierung den Spielerschutz deutlich erhöhen möchte. Des Weiteren wurde etwa auch ein monatliches maximales Einzahlungslimit eingeführt, das für jüngere Spieler sogar noch einmal deutlich herabgesetzt wurde. Außerdem wurden die Steuern massiv erhöht, sodass Anbieter wie Flutter oder LiveScore bereits ankündigten, sich vom niederländischen Markt zurückzuziehen. 

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