Poker Bankroll Management: So bleibt dein Geld im Spiel

Für langfristigen Erfolg beim Pokern ist ein durchdachtes Bankroll Management entscheidend. Selbst erfahrene Spieler, die permanent ihr Können beweisen, gehen leer aus und busten schnell, wenn sie ihr Budget nicht strategisch planen. Poker zeichnet sich durch eine hohe Varianz aus und jeder kann verlieren. Mit einer guten BRM-Strategie kannst du jedoch auch Downswing-Phasen meistern und langfristig Erfolg haben.

Was ist Bankroll Management?

Das Bankroll Management, kurz auch als BRM bezeichnet, gilt als strategisch geplanter Umgang mit dem eigenen Kapital. Allerdings geht es hier nicht bloß um das Festlegen eines Budgets, sondern um eine ausgefeilte Wettstrategie, die ein langes und bestenfalls erfolgreiches Poker Spielen ermöglicht.

Bankroll Management erklärt

Die Bankroll beim Poker umfasst das festgelegte Budget, mit dem du spielen möchtest. Natürlich ist auch das persönliche Budget und die Trennung von diesem und dem privaten Vermögen ein wichtiger Teil eines kontrollierten Bankroll Managements. Ein attraktiver Poker Bonus kann dir helfen, deine Bankroll zu vergrößern, ohne mehr eigenes Kapital zu riskieren. Das ist vor allem für Einsteiger ideal.

Ein gutes BRM ist aus verschiedenen Gründen entscheidend für dein Pokerspiel:

  • Verluste lassen sich leichter abfedern
  • Downswing-Phasen können überstanden werden
  • Du bleibst permanent handlungsfähig
  • Frühzeitiges Ausscheiden aus dem Spiel wird verhindert

Grundregeln für gutes Bankroll Management

Für ein gutes Bankroll Management solltest du stets einige wichtige Regeln beachten. Stelle keinen Plan auf, der lediglich auf deinem Bauchgefühl basiert – dies resultiert in der Regel eher in einem negativen als positiven Ausgang. Da sich die Varianz beim Poker je nach Spielart ändert, wollen wir dir die Grundlagen, an denen du dich orientieren kannst, basierend auf der Spielart verraten:

  • Cash Games: Mindestens 20 bis 50 Buy-Ins als Gesamtbankroll; die Varianz ist überschaubar, da du jederzeit Geld ein- oder auszahlen lassen kannst
  • Turniere (MTTs): Mindestens 100 Buy-Ins aufgrund der hohen Varianz
  • Sit & Go’s: Mindestens 50 bis 100 Buy-Ins für das schwankungsanfällige Spielformat

Lass uns dir ein gutes Bankroll an einem Beispiel erklären. Nehmen wir an, du möchtest an einem 5€-MTT teilnehmen. Um 100 Buy-Ins zu erhalten, musst du also 100 x 5€ investieren, um ein Bankroll von 500€ zu besitzen.

Limits richtig wählen und aufsteigen

Dein Bankroll Management dient natürlich nicht nur dem reinen Überleben in einem Pokerturnier. Offensichtlich möchtest du auch die Chance nutzen, aufzusteigen und einen Gewinn zu erspielen. Stellt sich also die Frage, wann ist der richtige Zeitpunkt, um ein Limit zu erhöhen?

Für die Limiterhöhung gibt es ebenfalls eine einfache Faustregel: Sobald du die empfohlene Anzahl an Buy-Ins für das nächste Limit erreicht hast, kannst du über eine Erhöhung nachdenken. Bei MTTs wären dies also z.B. bei 100 Buy-Ins. Dabei solltest du aber zusätzlich deine Gewinnrate und Spielqualität berücksichtigen, da ein vorübergehender Upswing keinen automatischen Erfolg für die nächsten Runden bedeutet.

Unter Profis ist auch das “Shot Taking” eine beliebte Strategie und basiert darauf, ein höheres Limit zu spielen, obwohl die eigene Bankroll dies langfristig gar nicht zulässt. Du könntest also bei 5€-MTTs kurzfristig auf 10€ aufsteigen. Wichtig ist jedoch, dass du zurück auf das 5€-Limit steigst, sollte sich die Strategie nicht bewähren, damit du keinen hohen Verlust erzielst. Bleibe permanent diszipliniert und bei klarem Verstand und vermeide es in jedem Fall, nach einem kleinen Upswing zu schnell wieder zu erhöhen.

Häufige Fehler beim Bankroll Management

Ob erfahrener Spieler oder nicht, in Hinsicht auf die Poker Bankroll Management werden immer wieder Fehler gemacht. Versuche dringend, die folgenden Fehler zu vermeiden, die sich gravierend auf dein Spiel auswirken können:

Gesamte Bankroll an einem Tag riskieren

Gesamte Bankroll an einem Tag riskieren

Spiele niemals zu viel deiner Bankroll auf einmal. Du kannst schnell den sofortigen Ausstieg aus einem Turnier oder Cash Game riskieren, wenn du 30% oder mehr deiner Bankroll einsetzt.

Tilt und unkontrolliertes Aufsteigen

Tilt und unkontrolliertes Aufsteigen

Verluste schnell wiedergutmachen zu wollen, war nie ein erfolgreiches Konzept. Verzichte daher auf einen Tilt und schraube nicht unkontrolliert deine Limits hoch. Dies führt schnell zu Kontroll- und Geldverlust.

Keine Trennung privater Ausgaben und der Poker Bankroll

Keine Trennung privater Ausgaben und der Poker Bankroll

Einer der größten Fehler ist es, keine klare Linie zwischen dem Pokerkapital und dem privaten Kapital zu legen. Hier gilt es, feste Abgrenzungen zu haben und nicht zwischendurch an das Privatvermögen zu gehen, um beim Poker Geld nachzuzahlen. Auch andersherum wirkt es sich schlecht auf Ihr Pokerspiel aus – nutze nicht zwischenzeitlich Pokerkapital, um private Ausgaben zu machen.

Ergebnisse werden nicht getrackt

Ergebnisse werden nicht getrackt

Das Gefühl trügt – ein Sprichwort, das auch beim Poker anwendbar ist. Höre nicht ausschließlich auf dein Gefühl und deine Annahmen, was Gewinne, Verluste und Limits angeht. Es ist sinnvoll, sein Spielverhalten und Kapital aufzuzeichnen, sei es über ein einfaches Excel-Sheet oder einen richtigen Pokert-Tracker. Dies hilft dir, deine Entwicklungen genau nachzuverfolgen und an deiner Strategie zu arbeiten.

Tools und Tipps für besseres BRM

Wir konnten dir möglicherweise schon nahelegen, dass ein Poker Bankroll Management Organisation und Planung sowie auch Disziplin erfordert. Damit du es jedoch noch etwas leichter hast, wollen wir dir noch einige nützliche Tools vorstellen und hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, um ein gutes BRM aufzubauen:

  • Excel-Sheets zur Aufzeichnung: Deine Ergebnisse und Spielvorgehen beim Poker solltest du unbedingt dokumentieren. Nur auf diese Art und Weise kannst du langfristig an einer effektiven BRM arbeiten. Du kannst dafür einfach mit einem Excel-Sheet arbeiten und grundlegende Dinge wie Buy-Ins, Gewinne, Verluste und Limits festhalten.
  • Apps oder Poker-Tracker: Alternativ zum Excel-Sheet gibt es auch spezielle Poker Apps und Poker-Tracker, die beim Festhalten der Ergebnisse helfen und möglicherweise sogar noch mit nützlichen Tipps für eine Optimierung des BRM unterstützen. Sie können dir übersichtliche Statistiken erstellen, die dir helfen, die Kontrolle zu behalten und deine Strategien auszuarbeiten.
  • BRM als Mindsets: Dein Poker Bankroll Management sollte Teil deiner persönlichen Einstellung werden. Es ist nämlich nicht nur dazu gedacht, langfristig Geld zu sparen und das Beste aus deinen Spielen herauszuholen, sondern bei einer professionellen Spielweise helfen.
  • Persönliche Ziele: Werde dir bewusst, was Pokerspielen für dich bedeutet. Spielst du lediglich zum Spaß und hin und wieder mal, musst du kein strenges Bankroll Management planen. Bist du allerdings leidenschaftlicher Spieler und strebst womöglich einen professionellen Weg beim Poker an, ist ein konsequentes und gutes BRM unverzichtbar.

Tools und Tipps für Bankroll Management

Um den Überblick über deine Spielstatistiken und dein Kapital noch effektiver zu behalten, kann der Einsatz spezieller Poker Software eine große Hilfe sein.

Fazit: Ohne Bankroll Management kein Erfolg

Poker Bankroll Management ist heutzutage eine wesentliche Grundlage, die für langfristigen Erfolg beim Spielen erforderlich ist. Poker ist ein Spiel, das hohe Varianz und starke Schwankungen mit sich bringt. Auf diese muss man als Spieler vorbereitet sein, und dafür gibt es keinen besseren Weg als ein gut geplantes und organisiertes Bankroll Management. Setzt du deine Bankroll diszipliniert ein, wirst du grundsätzlich entspannter, besser und effektiver spielen.

FAQ

Was ist ein „Buy-in“ genau?

Muss ich meine Bankroll vom normalen Konto trennen?

Gilt BRM auch bei Freerolls oder Homegames?