Salzburg erlaubt Glücksspielautomaten ab Januar 2026

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Nach jahrelangem Verbot hat der Salzburger Landtagsausschuss ein klares Signal gesetzt: Ab Januar 2026 wird das sogenannte kleine Glücksspiel im Bundesland wieder legalisiert – allerdings unter strengen Auflagen. Geplant ist die Konzessionierung von insgesamt 472 Spielautomaten, die künftig unter kontrollierten Bedingungen betrieben werden dürfen.

Mit dieser Entscheidung reagiert die Landespolitik auf den weit verbreiteten Schwarzmarkt, der trotz des bisherigen Verbots florierte. Durch die neue Gesetzeslage soll das illegale Spielangebot eingedämmt und gleichzeitig ein staatlich überwachter Rahmen mit verbindlichen Schutzmaßnahmen geschaffen werden.

Drei Konzessionäre – strenge Bedingungen

Zentraler Bestandteil des neuen Gesetzes ist die Vergabe von Lizenzen an maximal drei Anbieter. Diese dürfen in festgelegten Räumlichkeiten jeweils bis zu 118 Geräte betreiben – Salzburg selbst wird keine Spielautomaten führen.

Die Vorgaben sind klar geregelt:

  • Pro Gerät höchstens fünf Euro Einsatz

  • Maximaler Gewinn bei 5.000 Euro

  • Verpflichtende tägliche Pausen von vier Stunden

  • Mindestabstände zu Schulen, Beratungsstellen und Jugendeinrichtungen

Zudem müssen Betreiber ein umfassendes Spielerschutzkonzept vorlegen, das regelmäßige Schulungen, Monitoring und präventive Maßnahmen gegen Spielsucht umfasst.

Kritik an staatlicher Beteiligung

Während Befürworter das Gesetz als realistischen Schritt zur Eindämmung illegaler Automaten und zur Einführung wirksamer Kontrollmechanismen loben, kommt aus der Opposition scharfe Kritik.

Die SPÖ Salzburg warnt davor, dass die öffentliche Hand künftig am Spielgeschehen mitverdient – trotz der Risiken für suchtgefährdete Personen. Die Partei betont, dass Prävention und unabhängige Beratung Vorrang haben sollten, anstatt über Glücksspielabgaben Einnahmen zu erzielen.

Auch Suchtforscher und NGOs begrüßen grundsätzlich die Regulierung, mahnen aber zusätzliche Maßnahmen an – etwa verpflichtende Beratungsgespräche bei Verlusthäufung oder ein zentrales Sperrsystem.

Hintergrund: Schattenmarkt in Salzburg

Die Entscheidung des Landtags steht im Kontext einer über Jahre gewachsenen Grauzone. Zahlreiche illegale Automaten waren in Gaststätten, Hinterzimmern und Tankstellen aktiv, ohne staatliche Kontrolle.

Mit dem neuen Gesetz soll dieser Markt ausgetrocknet werden. Zwar bleiben einige Standorte – etwa Gastronomiebetriebe – weiterhin ausgeschlossen, doch Experten wie Roman Neßhold vom Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit sehen die Regelung als überfällig.

Seiner Einschätzung nach bietet die kontrollierte Einführung eine Chance, Spielerschutz konsequent umzusetzen und gleichzeitig den Schwarzmarkt zurückzudrängen.

Regulierte Angebote statt Wildwuchs

Die Entwicklung in Salzburg reiht sich in den Trend mehrerer österreichischer Bundesländer ein, die bereits eigene Regelungen für das kleine Glücksspiel geschaffen haben. In Wien und Oberösterreich gibt es bereits streng kontrollierte Angebote mit klaren Schutzkonzepten. Salzburg orientiert sich in vielen Punkten an diesen Modellen.

Während die finale Abstimmung im Landtag für den 2. Juli angesetzt ist, gehen Beobachter davon aus, dass das Gesetz wie geplant in Kraft treten wird.

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Nicoletta ist schon seit Jahren im iGaming Bereich aktiv. Als erfahrene Redakteurin hat sie viel Erfahrung sammeln können und bringt diese in ihren Tests und Ratgebern ein. Inhaltlich wie auch fachlich ist Nicoletta mit allen Gesetzen und Regularien vertraut, sodass sie die verschiedenen Angebote auch immer im Verhältnis zu Lizenzen und Co setzen kann.