Salzburg legalisiert Glücksspielautomaten ab 2026

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Ab dem 1. Januar 2026 wird das sogenannte „kleine Glücksspiel“ im österreichischen Bundesland Salzburg legalisiert. Der Landtagsausschuss stimmte am 19. Juni 2025 einem neuen Glücksspielgesetz zu, das den Betrieb von insgesamt 472 Automaten erlaubt – verteilt auf drei konzessionierte Anbieter. Bislang war das gewerbliche Automatenspiel in Salzburg untersagt. Ziel der Gesetzesänderung ist es, dem wachsenden illegalen Markt etwas entgegenzusetzen und gleichzeitig mehr Spielerschutz zu gewährleisten.

Der finale Beschluss im Landtag ist für den 2. Juli 2025 angesetzt. Die Landesregierung spricht von einem Meilenstein, der sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Klarheit schaffen soll.

Strenge Regeln für mehr Spielerschutz

Das neue Gesetz sieht klare Rahmenbedingungen vor, um exzessives Spielverhalten einzudämmen. So dürfen Automatenhallen weder in Gaststätten noch in Tankstellen betrieben werden – die Geräte müssen in kontrollierten, speziell genehmigten Standorten aufgestellt werden. Zudem gelten Abstandsregelungen zu sensiblen Orten wie Schulen, Kindergärten und Beratungsstellen.

Weitere Schutzmaßnahmen im Überblick:

  • Maximaleinsatz: 5 Euro pro Spiel

  • Maximalgewinn: 5.000 Euro

  • Tägliches Spielzeitlimit: 4 Stunden pro Person

  • Verpflichtende Zugangskontrolle durch Personalausweis oder Chipkarte

Spielerschützer wie Roman Neßhold vom Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit loben das neue Gesetz: Endlich gebe es klare Regeln und die Möglichkeit, gefährdete Spieler besser zu betreuen. Die gesetzliche Begrenzung der Einsatzhöhe sei ein sinnvoller Schritt, um den Reiz des schnellen Gewinns zu minimieren.

Kritik: Legaler Rahmen, aber moralische Zweifel

Nicht alle Parteien stimmen dem Vorhaben uneingeschränkt zu. Vor allem die Salzburger SPÖ zeigt sich kritisch. Sie warnt davor, dass der Staat sich nun durch Abgaben aus Spielsucht finanziere. Besonders brisant sei die Tatsache, dass die neuen Lizenzen voraussichtlich mehrheitlich an staatsnahe Anbieter gehen – also die öffentliche Hand selbst am Spielbetrieb mitverdient.

Trotz dieser Kritik sieht die Landesregierung keinen anderen Weg, dem blühenden illegalen Glücksspielmarkt effektiv zu begegnen. Laut internen Schätzungen gehen dem Staat jährlich Millionenbeträge durch nicht lizenzierte Automatenbetriebe verloren. Durch die Legalisierung will man diese Strukturen aufbrechen und kontrollierbare Bedingungen schaffen.

Wirtschaftliche Perspektiven und Umsetzung

Die geplanten drei Konzessionen werden öffentlich ausgeschrieben. Erwartet wird ein Ansturm großer Anbieter aus anderen Bundesländern – darunter Firmen, die bereits in Wien oder Niederösterreich tätig sind. Diese haben bereits Erfahrung mit den technischen Anforderungen, Überwachungssystemen und Spielerschutzmechanismen, die auch in Salzburg zur Pflicht werden sollen.

Die Aufsicht über den Betrieb wird durch eine eigene Kontrollstelle im Land Salzburg gewährleistet. Betreiber, die gegen die Regeln verstoßen, müssen mit empfindlichen Strafen und Lizenzentzug rechnen.

Ausblick auf den neuen Glücksspielmarkt

Der Startschuss für das neue Automatenglücksspiel fällt am 1. Januar 2026. Ob das Gesetz seine Ziele erreicht – nämlich illegale Angebote zu verdrängen und den Spielerschutz zu stärken – wird sich in den folgenden Monaten zeigen. Entscheidend wird dabei sein, wie konsequent die Kontrollen durchgeführt und wie niedrigschwellig die Hilfsangebote für Betroffene gestaltet werden.

Für Branchenbeobachter ist klar: Salzburg geht einen ähnlichen Weg wie andere österreichische Bundesländer, die das Automatenspiel bereits reguliert haben. Ob sich das Modell bewährt, bleibt offen – aber es markiert definitiv einen klaren Kurswechsel in der Glücksspielpolitik der Region.

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