Spanische Glücksspielbehörden verhängen Rekordstrafen

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Es ist diese Zeit des Jahres, in der die europäischen Glücksspielaufsichtsbehörden nach und nach ihre Jahresberichte veröffentlichen. Daraus lassen sich gewisse Trends in einzelnen Ländern sowie im gesamteuropäischen Raum ablesen. Aber auch ein Bild des Zustandes der europäischen Glücksspielbranche lässt sich ermitteln. Mit der spanischen Glücksspielbehörde Dirección General de Ordenanción del Juego (DGOJ) hat nun eine weitere Behörde in Zusammenarbeit mit dem spanischen Ministerium für Soziales und Konsum zumindest vorab bereits einige Zahlen und Daten zu einem der größten europäischen Glücksspielmärkte veröffentlicht. Unerfreuliche Überraschungen mussten die Behörden hierbei leider ebenfalls feststellen.

Spanisches Ministerium für Soziales und Konsum veröffentlicht Vorabbericht über verhängte Strafen

Noch steht der detaillierte Jahresbericht der DGOJ aus, jedoch ist das spanische Ministerium für Soziales und Konsum dieser Veröffentlichung am 6. Mai bereits zuvorgekommen. Es hat nämlich in einer Pressemitteilung(Link auf Spanisch) vorab schon einmal die Öffentlichkeit über das Treiben von illegalen Online Glücksspielanbietern in Spanien informiert. Demnach haben illegale Anbieter in einem noch nie da gewesenen Maße um spanische Spieler gebuhlt und dies sollte nicht nur in Madrid für Alarmstimmung sorgen. Nun sind spanische Sicherheitsbehörden nun nicht gerade für einen zimperlichen Umgang mit Personen oder Institutionen bekannt, die gegen örtliche Gesetze verstoßen. 

Dies bekamen auch eben jene illegalen Online Glücksspielanbieter zu spüren, denn in Spanien dürfen wie in vielen europäischen Ländern auch nur von der eigenen Glücksspielbehörde lizenzierte Betreiber ihre Spiel- und Wettangebote ver- oder betreiben. Diesmal hatten es die Beamten des Ministeriums für Soziales und Konsum besonders auf in Curaçao ansässige Anbieter abgesehen. Insgesamt wurden gegen 26 Anbieter Strafzahlungen ausgesprochen und bei 14 von ihnen handelt es sich um ausländische. 

Die Gesamtsumme der Strafen beläuft sich demnach auf 142.721.000 Euro! Damit haben die spanischen Behörden einen neuen Rekord aufgestellt. Mit der TechSolutions Group N.V. befand sich sogar ein Wiederholungstäter darunter. Sie wurde dementsprechend hart bestraft und mit einem Bußgeld in Höhe von 10 Millionen Euro belegt. Die 13 anderen ausländischen illegalen Anbieter müssen zudem jeweils 5 Millionen Euro an Strafzahlungen an den spanischen Fiskus überweisen.

Verstöße gegen die Glücksspielverordnung auch bei legalen und lizenzierten Anbietern festgestellt

Diese gewaltige Summe kam jedoch nicht nur aufgrund von ausländischen illegalen Online Glücksspielanbietern zustande. Auch in Spanien lizenzierte verstießen gegen Lizenzauflagen und wurden zu teils saftigen Geldstrafen verurteilt. Lizenzverstöße wurden bei zwölf in Spanien lizenzierte Unternehmen festgestellt und bei den meisten von ihnen handelt es sich um Verstöße gegen Spielerschutzmaßnahmen oder Werbeauflagen. Unter diesen zwölf befinden sich überraschenderweise auch Branchengrößen wie 888 Online Games Espagna, Casumo Spain oder TSG Interactive PLC. Die Strafzahlungen dieser Unternehmen beliefen sich insgesamt auf 2.396.000 Millionen Euro.